15.06.2021

Biodiversität durch Anlagenpflege

In einer Bildungseinrichtung der Evangelischen Kirche konnten wir zusammen mit der dortigen Leitung und den hauseigenen Gärtnern und Hausmeistern die Anlagenpflege naturgemäß umstellen.

Alle Arbeiten werden weiterhin erledigt – nur eben mit Rücksicht auf die vorkommenden Insekten und Habitate.

Augenfällig werden die Rasenflächen stückweise gemäht. Sowieso schlecht oder mit dem Aufsitzmäher gar nicht erreichbare Teilflächen werden als Wiese mit dem Freischneider zweimal im Jahr gemäht.

Ein großer Teil der Rasenflächen ist über lange Zeit schon abgemagert, enthält eine große Zahl der üblichen „Unkräuter“ (Braunelle, Habichtskraut, Hahnenfuß) und muß nur 2 oder 3 mal jährlich mit dem Aufsitzrasenmäher gemäht werden.

Neu ist: Unter den Bäumen werden Baumscheiben bewußt unterm Jahr ungemäht belassen. Heuschrecken, Grillen und Ameisen haben hier noch monatelang ein Rückzugsgebiet. Und: Der Boden wird beschattet und durch die Sonneneinstrahlung nicht so schnell ausgetrocknet.

Der Gedanke entstand hauptsächlich in Bezug auf die Bäume und wurde mit diesem Argument angenommen.

Selbstverständlich wird die alte Mostbirne so lange wie möglich erhalten.

Das Ergebnis ist vor allem zu hören: Heuschrecken bestimmen den Hintergrund. Jetzt im Juli sind vor allem die Symphoricarpuspolster die Trachtpflanzen für den Hausimker. In der lockeren Rasenfläche  sind zahlreiche bodenbewohnede Wildbienen zu beobachten.

Nachpflanzungen erfolgen vor allem unter dem Gesichtspunkt, ob sie als Nektar- oder Pollenlieferant die Grundlage für weitere Insekten bieten.

In der Zusammenarbeit zwischen der Leitung, den Mitarbeitern vor Ort und uns entstehen bei jedem Einsatz weitere Ideen. Wir treffen dazu enge Absprachen mit dem Team vor Ort. Die Anlagenpflege gewinnt ganz andere Qualitäten. Von den Menschen vor Ort kamen bisher wertschätzende bis erstaunte Rückmeldung.

Die Voraussetzung stehen gut, dass die Anlage sich zu einem Vorzeigeobjekt in Sachen intergrierter Pflege entwickelt.

Schlagwörter:

Kommentare sind geschlossen.